Fachklinikum Bernburg

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Ver-rückte Wege in der psychiatrischen Pflegepraxis: Intensiver Austausch von Wissen und Erfahrung

SAH-Geschäftsführer Jürgen Richter brachte sich mit einem Grußwort ein, Pflegedirektorin Kathleen Holotiuk leitete durch das Symposium und Jakob Helbeck von der Deutschen Fachgesellschaft Psychiatrische Pflege (DFPP) stellte die Arbeit des Berufsverbandes vor (v.l.n.r).
Symposium im Salus-Fachklinikum Bernburg

Bernburg. Spezialisierte Konzepte und Therapieformen in der psychiatrischen Pflege standen am 19. Juni 2025 im Blickpunkt eines Symposiums des Salus-Fachklinikums Bernburg. Die gastgebende Pflegedirektorin Kathleen Holotiuk konnte dazu rund 120 Teilnehmende aus Gesundheits- und Sozialeinrichtungen in Sachsen-Anhalt sowie angrenzenden Bundesländern begrüßen, die sich mit ihrer Arbeit der Förderung psychischer Gesundheit  widmen. 
Das Programm umfasste Vorträge und interaktive Workshops, in denen wissenschaftlich fundierte Konzepte vorgestellt und Erfahrungen geteilt werden. Mit dem Leitmotiv „Ver-rückte Wege in der psychiatrischen Pflegepraxis“ wurde Bezug darauf genommen, dass sich dieses Wirkungsfeld derzeit im Wandel befindet: Pflegefachpersonen übernehmen zunehmend mehr therapeutische Verantwortung und  tragen zur Förderung von Selbstbestimmung und Vertrauen im Behandlungsprozess bei. Die Veranstaltung gehörte zu den Aktivitäten anlässlich des 150jährigen Bestehens des heutigen Salus-Fachklinikums Bernburg.

Zum Auftakt des Symposiums ging Pflegedirektorin Kathleen Holotiuk auf die hohe und weiter zunehmende Professionalität ein, die die psychiatrische Pflege in den zurückliegenden Jahren durch innovative Konzepte und forschungsbasiertes Wissen generiert hat. „Wir sind gefordert, diese wichtige Rolle im interdisziplinären Team weiter auszubauen und unter den gegebenen Rahmenbedingungen aktiv zu gestalten", verwies sie u.a. auf Chancen, die sich aus der fortschreitenden Akademisierung der Pflegeberufe sowie dem Vorbehaltsaufgabengesetz ergeben. Jürgen Richter, Geschäftsführer der Salus Altmark Holding, brachte sich mit einem Grußwort in die Veranstaltung ein und  Jakob Helbeck von der Deutschen Fachgesellschaft Psychiatrische Pflege (DFPP) stellte die Arbeit des Berufsverbandes vor, der demnächst auch in Sachsen-Anhalt eine Regionalgruppe aufbauen möchte. In den anschließenden Fachvorträgen ging es u.a. um Fragen des Umgangs mit Behandlungsvereinbarungen in der Akutpsychiatrie, um das Safewards-Modell als Konzept zur Beziehungs- und Milieugestaltung auf psychiatrischen Stationen sowie um das Psychotherapieverfahren CBASP, das gezielt für Menschen mit chronischer Depression entwickelt wurde. Nach der Mittagspause standen Workshops auf dem Programm, in denen praxisbezogene Aspekte des Safewards-Modells, Onboarding- und Trainingsmethoden für Pflegepersonen in der Psychiatrie, der Einsatz von akademisch ausgebildeten Advance Practice Nurse in der KJPPP sowie die Umsetzung der CBASP-gestützten Psychotherapie thematisiert wurden.  

Pflegedirektorin Kathleen Holotiuk ist im Rückblick mehr als nur zufrieden: „Das war grandios und total inspirierend, wir haben aus dem Teilnehmerkreis ein begeistertes Feedback bekommen. Der Verlauf des Symposiums hat uns einmal mehr eindrucksvoll gezeigt, dass der Wandel in unserem Berufsfeld voller Chancen ist. Besonders haben mich die intensiven und offenen Gespräche mit unseren Berufskolleginnen und Kollegen beeindruckt. Es wurde sehr deutlich, dass innovative Konzepte nicht nur theoretisch diskutiert, sondern in der praktischen Anwendung lebendig werden. Indem wir voneinander lernen und uns gegenseitig unterstützen, werden die Weichen für eine zukunftsfähige psychiatrische Pflege gestellt."