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Nachhaltigkeit in der Salus Altmark Holding gGmbH: Im Gespräch mit Stephan Werner

Stephan Werner ist Leiter des Fachbereichs Gebäudebetriebsmanagement im Bereich Bau, IT und Technik sowie Regionalleitung Uchtspringe.
Stephan Werner ist Leiter des Fachbereichs Gebäudebetriebsmanagement im Bereich Bau, IT und Technik sowie Regionalleitung Uchtspringe.

Stephan Werner ist Leiter des Fachbereichs Gebäudebetriebsmanagement im Bereich Bau, IT und Technik sowie Regionalleitung Uchtspringe.

Wie ist unser Unternehmensverbund derzeit in puncto Nachhaltigkeit aufgestellt?

Wir haben im vergangenen Jahr im Bereich Bau, IT und Technik einen neuen Kollegen als Nachhaltigkeitsmanager eingestellt, der dann das Thema konzernweit übernommen hat. Der Tätigkeitsbereich ist sehr umfassend bzw. sehr breit gefächert und betrifft im Grunde mittlerweile nicht nur unser Team. Man denkt ja bei Nachhaltigkeit häufig als erstes an Energieeinsparung und Sanierung. Der Bereich ist aber viel umfassender, weil er sich tatsächlich auch mit dem Bereich Ressourcen, Personal, Einkauf und dazugehörigen Themen beschäftigt.

Das Klimaschutzgesetz sieht vor, bis 2045 klimaneutral zu sein. Wie genau betrifft uns das als Unternehmen?

Das betrifft unseren Verbund recht konkret, weil wir derzeit zum Beispiel in allen Liegenschaften zum Großteil Gas und Öl zum Beheizen einsetzen. In Bernburg und in Salzwedel sind wir schon ans öffentliche Fernwärmenetz angeschlossen. Da gibt es ein bisschen weniger Handlungsdruck. Aber ansonsten sind wir letztendlich recht klassisch aufgestellt, so wie ein großer Teil der Bundesrepublik auch. Das sind in den Dimensionen, die wir als Unternehmen brauchen, riesige Herausforderungen, die uns dann in den nächsten Jahren begleiten werden. Gerade im Bereich Technik ist der Wandel ganz spannend. In Uchtspringe haben wir beispielsweise das alte Heizhaus, in dem noch der alte Kohle-Heizkessel steht. In der Technik haben wir bis vor einigen Jahren auch noch Kollegen gehabt, die dann auch selber Kohle geschippt haben. Das ist ein sehr interessanter Wandel. Die Entwicklung geht natürlich immer weiter zu anderen Technologien. Das umzustellen wird also eine der Herausforderungen. In Magdeburg arbeite ich u.a. mit meinem Team in der Zentrale. Wir begleiten das Ganze und haben Spaß daran, Herausforderungen zu begegnen und Lösungen zu finden.

Das klingt sehr vielfältig. Können Sie bitte noch beschreiben, welche Schwerpunkte die Arbeit Ihres Teams in den kommenden Jahren prägen wird?

Einer der Schwerpunkte wird es sein, unsere Energieversorgungskonzepte an all unseren Standorten zukunftsfähig zu machen mit den modernen Technologien, die aktuell hochgefragt sind, zu arbeiten. Dabei wissen wir noch gar nicht, wo es genau hingeht. Bei unseren Standorten sprechen wir von ganz anderen Dimensionen – ein Beispiel: In einem Einfamilienhaus haben wir eine Heizleistung von ca. 20 kW. In der Liegenschaft Uchtspringe betreiben wir zwei Heizkessel und ein Blockheizkraftwerk, das sind insgesamt etwa 6.500 kW Heizleistung und damit eine ganz andere Größenordnung. Das heißt, ich muss da mit ganz anderen Technologien rangehen, die es ja aktuell zwar gibt, aber natürlich auch im Experimentierstadium und für alle irgendwie neu sind. Schwerpunkt zwei ist es, die eigenen Energieverbräuche genauer zu kennen. Eine Dokumentation und Überwachung auf Liegenschafts- und zum Teil Gebäudeebene erfolgt bereits seit mehreren Jahren. Das erfolgt zum Teil per Computer, zum Teil noch per Hand. Wir betreiben im Konzern ca. 217 Einzelgebäude. Da gilt natürlich nicht: Ich drücke auf einen Knopf und habe einen Bericht, sondern es muss auch aufgearbeitet werden. Da sind wir mit unseren derzeitigen Lösungen eher an unseren Grenzen. Deshalb werden wir konzernweit eine Energie-Management-Software einführen, um Datengrundlagen zu haben, aus denen wir Maßnahmen ableiten können. Der dritte Baustein ist das Thema energetische Sanierung von Gebäuden, wo auch das Thema Denkmalschutz bei einem Großteil unserer Liegenschaften reinzählt. Und vierter Baustein, den wir als technischer Bereich eher weniger beeinflussen können, ist das Nutzungsverhalten unserer Mitarbeitenden, Bewohner und Patienten. Es muss das Bewusstsein dafür geschärft werden, dass Energie ein wertvolles Gut ist. Damit wir diese vielfältigen Themen umsetzen können, suchen wir derzeit Verstärkung im Team in Form eines oder einer Immobilien-/Facility-Manager oder –Managerin mit dem Schwerpunkt Gebäudebetrieb und brauchen viel Knowhow.

Wie kann und wird ein neues Teammitglied Sie unterstützen? Was sollte er oder sie mitbringen?

Im Wesentlichen kann der- oder diejenige dazu beitragen, indem er uns bei Konzeptentwicklungen oder -gedanken unterstützt und u.a. die Einführung der neuen Energie-Management-Software begleitet. Außerdem gehört dazu, mit unseren Partnern bzw. Dienstleistern zusammenzuarbeiten. Ich denke, dass das in den kommenden Jahren besonders spannend wird, viele Herausforderungen mit sich bringt und diesen zu begegnen, sehen wir als Team als Bereicherung. Wir sind ein kleines, offenes Team, dem das Miteinander wichtig ist. Wir sagen gern: Unser Unternehmensverbund ist wie ein Gemischtwarenladen – da ist alles dabei vom 500 Jahre alten Denkmalgeschützten Schloss, über Maßregelvollzug, Schwimm- und Sporthallen und bis hin zu unseren somatischen sowie psychiatrischen Kliniken. Das macht die Arbeit sehr abwechslungsreich und unser Unternehmen aus. Eine neue Kollegin oder neuer Kollege sollte offen, kreativ sein und gern eigenständig arbeiten. Voraussetzung ist ein abgeschlossenes Studium im Bereich Gebäudetechnik, Facility Management, Ingenieurswissenschaften oder Vergleichbares. Der Arbeitsort ist Magdeburg in unserer Zentrale. Termine gibt es auch vor Ort in den Einrichtungen, aber wir sind auch digital gut aufgestellt, sodass einiges per Onlinekonferenzen läuft und man sich da einiges an Zeit sparen kann. Vor Ort ist es aber natürlich oft besonders interessant.