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15jähriges Bestehen der Tagesklinik Seehausen: Wohnortnahe therapeutische Hilfe mit hoher Patientenzufriedenheit

Im Team der Salus-Tagesklinik Seehausen – hier im Bild bei einer Dienstberatung - unter fachärztlicher Leitung von Oberarzt Dr. Winfried Sporns (Stirnseite) wirken Fachkräfte aus verschiedenen Professionen interdisziplinär zusammen. Foto: Diana Scholz
Die tagesklinische Versorgungsstruktur des Salus-Fachklinikums Uchtspringe im Bereich Erwachsenenpsychiatrie/Psychotherapie ist gut ausgebaut.

Seehausen/Uchtspringe.  Das therapeutische Angebot der vor 15 Jahren eröffneten Salus-Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Seehausen ist in der Region weiterhin stark nachgefragt und genießt eine hohe Patientenzufriedenheit. Mit jährlich bis zu ca. 150 Patientinnen und Patienten sind die 16 Behandlungsplätze der Einrichtung, die auf einer Station des Krankenhauses Seehausen angesiedelt ist, voll ausgelastet. Tendenziell hat der Bedarf nach der Corona-Pandemie noch einmal zugenommen, was sich u.a. in längeren Wartezeiten auf einen Therapieplatz zeigt. Damit macht sich der bundesweit verzeichnete Anstieg psychischer Erkrankungen auch hier bemerkbar. 
Besonders häufig erfolgt die tagesklinische Behandlung aufgrund von Depressionen und Angststörungen, die bei vielen Betroffenen durch psychosoziale Belastungen beeinflusst sind. „Beispielsweise können sich Stress im Arbeitsleben, schwerwiegende private Probleme, unbearbeitete Lebenskonflikte, Trauer oder auch Themen gesellschaftlicher Verunsicherung negativ auf die psychische Gesundheit auswirken“,  erklärt Oberarzt Dr. Winfried Sporns. Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie für Innere Medizin, der die Seehäuser Tagesklinik von Anbeginn leitet, sieht als Begleiterscheinungen zugleich auch psychosoma-tisch bedingte Beschwerden, Anpassungsstörungen oder Suchtmittelmissbrauch. 
Im Rückblick auf 15 Jahre tagesklinischer Arbeit in Seehausen hat der erfahrene Mediziner einen Wandel im Patientenklientel beobachtet: „Anfangs hatten wir mehr Patienten mit chronischen, oftmals psychotischen Erkrankungen, bei denen die Behandlung auf tagesstrukturierende und psychosoziale Interventionen fokussiert war. Dank verbesserter Medikamente und komplementärer Versorgungsangebote ging dieser Bedarf etwas zurück. Viele Tages-klinik-Patienten heute stehen ganz anders im Leben: Ihr Ziel ist häufig die vollständige Reintegration in Alltag und Beruf.“ Im Zuge dieser Entwicklung wurde vor allem den Anteil psychotherapeutischer Verfahren im tagesklinischen Konzept verstärkt, wobei achtsamkeits−und akzeptanzbasierte Prinzipien eine wichtige Rolle spielen. 
„In der Therapie kommt es darauf an, den Patienten Einsichten und Fähigkeiten für eine bessere Lebensbewältigung zu vermitteln“, zeigt Dr. Sporns das Anliegen der durchschnittlich sechswöchigen Behandlung auf, die spezifisch auf die Problematik des Einzelnen zugeschnitten wird.  „Neben medikamentösen Möglichkeiten haben die psychotherapeutischen Gruppen- und Einzelgespräche einen hohen Stellenwert, wobei Themen wie Selbstwahrnehmung und Selbstbehauptung, Achtsamkeit und Konfliktfähigkeit intensiv bearbeitet werden.“  Das Komplexprogramm umfasst außerdem auch Angebote für kreatives Gestalten, Entspannung und Bewegung, so zum Beispiel beim Nordic Walking, auf dem Laufband oder Fahrrad-Ergometer. 
Wie die in der Tagesklinik Seehausen geführten Dokumentationen belegen, erweist sich die Therapie in den meisten Fällen als hilfreich und wirksam: „Wir überprüfen bei jeder Entlassung die Symptombelastung“, erklärt Dr. Sporns. „Mindestens zwei Drittel unserer Patientinnen und Patienten bestätigen im Selbstbeurteilungsbogen eine mittlere bis deutliche Besserung ihres Leidensdrucks, andere zumindest eine leichte. Die ebenfalls dokumentierte Patientenzufriedenheit liegt noch höher“, freut sich der fachärztliche Leiter über die interdisziplinäre Teamleistung. Er führt dies insbesondere auf die Kontinuität, Kompetenz und Erfahrung in der Personalbesetzung zurück: „Einige von uns sind schon seit der Eröffnung vor 15 Jahren dabei, wir haben ein harmonisches und konstruktives Arbeitsklima - das spüren auch die Patienten.“ Zum Team der Tagesklinik gehören insgesamt zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, neben dem ärztlichen Leiter die Fachkräfte aus Pflege, Psychologie, Sozialpädagogik, Ergotherapie und Sekretariat. 
Aus Sicht von Chefärztin Dr. Sylvia Schmidt, die übergreifend Verantwortung für die tagesklinische Versorgungsstruktur des Salus-Fachklinikums Uchtspringe im Bereich Erwachsenenpsychiatrie/Psychotherapie trägt, ist inzwischen die gesamte Altmark auf diesem Gebiet gut versorgt: „Zu unseren langjährig etablierten Tageskliniken in Seehausen, Stendal und Salzwedel kam im August 2024 eine weitere Einrichtung in Gardelegen hinzu“, verweist sie auf die jüngste Neueröffnung, mit der eine Versorgungslücke im südlichen Teil der Altmark geschlossen werden konnte. „Diese wohnortnahen Angebote tragen zur Vermeidung und Verkürzung von stationären Krankenhausbehandlungen bei. Ein großer Vorteil liegt darin darin, dass die Beziehungen der Patienten zum vertrauten sozialen Umfeld erhalten bleiben, unmittelbar im Alltag erprobt und in die Behandlung einbezogen werden können.“