Miteinander. Füreinander. Im Team.

Tagesgruppe Kinder- und Jugendheim Pretzsch

Mitten im Grünen befand sich bereits 981 eine Burgstelle, wo heute das denkmalgeschützte Schloss Pretzsch steht. An diesem geschichtsträchtigen Ort zwischen Torgau und der Lutherstadt Wittenberg ist heute neben einem Café, einer Schule und einem barocken Schlossgarten das Kinder- und Jugendheim "Adolf Reichwein" Schloss Pretzsch.

Hier betreuen die Mitarbeitenden Kinder und Jugendliche in besonderen Problemlagen. Auf dem Gelände direkt an der Elbe werden Abenteuerspielplatz, Schwimm- und Turnhalle, Tischtennisplatten, Fußball- sowie Volleyplatz von allen gern genutzt.

Wie die Arbeit in unserer Kinder- und Jugendhilfe aussieht? Wie die Teams ihr Miteinander gestalten? Das verraten zwei Mitarbeitende im Gespräch für diese Kampagne. 

Foto: Erzieherin Daniela Teichmann und Teamleiter Eick Buba

Stellen Sie sich doch gern einmal vor.

Daniela Teichmann: Also ich bin Frau Teichmann ich arbeite in der Tagesgruppe. Bei der Salus bin ich schon seit 2005. Zu Beginn habe ich in Außengruppen gearbeitet und bin jetzt seit acht Jahren in dieser Tagesgruppe. Ich habe zwei Kinder, die mittlerweile schon groß sind.

Eick Buba: Mein Name ist Eick Buba und ich habe auch 2005 im Kinder- und Jugendheim Pretzsch als Erzieher angefangen. Nach einem halben Jahr übernahm ich die Teamleitung und habe mit den Jahren mehrere Teams aufgebaut. In dieser Zeit hat sich einiges getan, viele Hilfeformen kamen dazu oder wurden abgelöst. Unsere Tagesgruppen gibt es seit 2008. Damals hatten uns Schulen signalisiert, dass der Bedarf dafür bestehe. Das habe ich aufgegriffen, unserer Leitung vorgestellt und mittlerweile haben wir zwei Tagesgruppen. Ich bin verantwortlich eben diese zwei Tagesgruppen und drei weitere stationäre (Gruppe "Am Marschallhof", "Kleine Riesen" und die Kleinkindgruppe "Zwergenland"). 

Herr Buba, wie viele Mitarbeitende gehören zu den Gruppen und wie viele Kinder?

Eick Buba: Wenn alle Gruppen voll besetzt sind, dann gehören ca. 30 Mitarbeitende dazu. Momentan suchen wir zum Beispiel für die „Kleinen Riesen" (6-10 Jahre) und das "Zwergenland" (0-6 Jahre) noch neue Kolleginnen und Kollegen, damit wir die angedachten Kinder betreuen können. Unsere Gruppen sind der Regel gut belegt. In den Tagesgruppen haben wir jeweils acht Kinder, in den anderen beiden ebenfalls.

Was sollte man denn mitbringen, wenn man hier arbeiten möchte?

Daniela Teichmann: Ich finde es wichtig, dass man selbst weiß, wo man steht und den Kindern Halt und Strukturen geben kann. Konsequent sein ist zentral. Vor allem für unsere Kinder hier ist es wichtig, Vertrauen zu gewinnen und deshalb ist ein ständiger Personalwechsel nicht gut. Man sollte sich vorher relativ sicher sein, dass das hier passt.

Eick Buba: Engagement finde ich ganz wichtig, Empathie für die Kinder, weil die Arbeit fordernd ist und die Kinder schon viel erlebt haben. Geduld sollte man mitbringen. Viele Kinder hatten bisher keine Struktur, keine Normen und das muss man erst einmal vermitteln. Das kann mitunter ein langer Weg sein und geht nicht von heute auf morgen. Man sollte wissen, worauf man sich „einlässt“, denn die Kinder haben zum Teil enorme Biographien hinter sich, bringen Traumata und Störungsbilder mit. Man muss für diesen Beruf brennen, sag ich immer.

Frau Teichmann, wie setzt sich Ihre Tagesgruppe zusammen und wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?

Daniela Teichmann: Also in diesem Haus sind wir vier Frauen und ein Student. Wir haben acht Kinder pro Gruppe und wir arbeiten immer zu zweit. Dadurch arbeiten wir ziemlich eng zusammen und da muss man schon gut miteinander auskommen. Wir wirken auf Augenhöhe zusammen. Neben der Arbeit mit den Kindern richten wir unser Hauptaugenmerk auf die Elternarbeit. Wir begleiten die Kinder auch in ihr häusliches Umfeld und sprechen mit ihren Familien. Das findet alle zwei Wochen für eine Stunde statt. Außerdem kommen die Mütter und Väter einmal im Monat zu unserem Elterncafé und bei verschiedenen Feiern binden wir sie mit ein. Um mit den Eltern zu kommunizieren nutzen wir gern unsere Pendelhefte. Die geben wir den Kindern mit, schreiben jeden Tag rein, was passiert ist, wie die Stimmung des Kindes ist und erleichtern ihnen damit den Übergang von der Tagesgruppe abends nach Hause. Wenn die Kinder von der Schule kommen, machen wir gemeinsam Hausaufgaben, schauen, wo sie Defizite haben und wie wir daran arbeiten können. Sprache, Schreiben, Lesen, Rechnen – da hat jeder sein eigenes Steckenpferd. Wir gehen viel mit ihnen raus – Pretzsch liegt ja mitten im Grünen – gehen in unsere Schwimmhalle oder unternehmen Ausflüge. Jeder kann sich hier kreativ mit seinen Stärken einbringen.

Eick Buba: Vor allem bei den Ausflügen wachsen sowohl die Mitarbeitenden als auch die Kinder so gut zusammen. Das macht sehr viel mit der Gruppenbildung. Solche Ausflüge wie vor kurzem in ein Ferienlager in Polen sind von Spenden finanziert. Die aufzutreiben ist gar nicht so leicht. Ich gehe dafür aktiv auf Firmen zu und spreche diese an. In dem Ferienlager waren wir schon zum zwölften Mal und immer wieder beobachten wir die positive Wirkung. Dieses Mal waren auch Kinder aus dem ukrainischen Kriegsgebiet vor Ort, sodass Krieg auch ein großes Thema war. Es ist schön zu sehen, wie die Kinder trotz Sprachbarriere aufeinander zugehen und am Ende der Woche meistens sogar Freunde sind. 

Daniela Teichmann: Wir haben mit den Kindern kleine Workshops gemacht wie zum Beispiel Schnitzarbeiten, da haben sie eine Eule geschnitzt oder sie hatten einen Zirkus Workshop. Musikalisch waren wir auch und haben gemeinsam gesungen. Außerdem haben wir den Schnee genossen und waren rodeln.

Wie arbeiten Sie zusammen und wie stärken Sie Ihr Miteinander?

Eick Buba: Die tägliche Arbeit und die schon erwähnten Ausflüge stärken das Miteinander. Einmal im Monat kommen wir zu großen Dienstberatungen mit meinen fünf Gruppen für vier Stunden zusammen. Dabei geht es viel um organisatorische Dinge. Wir machen seit Kurzem aber auch Fallberatungen, um die Expertise unserer multiprofessionellen Teams zu nutzen. Zu unseren Teams gehören u.a. Erzieher, Heilpädagogen und Heilerziehungspfleger. Manchmal ist man eben in seinem Tunnel und da kann es aus meiner Sicht helfen, wenn man gemeinsam von außen drauf guckt und andere Blickwinkel einnimmt. So können wir als Team weiterkommen. Pädagogik ist eben ein Gummiband und man betrachtet jedes Kind individuell. Deshalb gibt es nicht die eine Methode, die alles löst. Das schweißt das Team nochmal zusammen. Alle sind einbezogen und haben die Möglichkeit, sich einzubringen. Zum Ende eines jeden Jahres pflegen wir unsere liebgewonnene Tradition des Weihnachts-Brunchs und kommen auch abseits der täglich Arbeit miteinander ins Gespräch. 

Daniela Teichmann: In unserem Kulturhaus, das gerade saniert wird, haben wir sonst auch immer große Weihnachtsfeiern gemacht. Da hat dann jede Gruppe einen Kulturbeitrag vorbereitet und wir haben Eltern und Lehrer eingeladen mit Kaffee, Kuchen und Programm. Wenn wir den Saal wieder nutzen können, dann geht das bestimmt auch wieder los. Und im Sommer feiern wir ein Kinder- und ein Sportfest.

Warum arbeiten Sie gern bei der Salus?

Eick Buba: Ich arbeite gern hier, aber ehrlich gesagt, gibt es auch immer mal Höhen und Tiefen. Die Arbeit hat sich im Laufe der Jahre schon sehr verändert und wir haben natürlich auch immer wieder Herausforderungen vor uns. Ich habe aber viel Freiraum und kann eigene Ideen einbringen. Mittlerweile mache ich das schon 18 Jahre. Bei unserer Heimleiterin Bianka Puppel habe ich immer ein offenes Ohr und sie versucht immer Probleme zu lösen und ist sehr kompromiss- und gesprächsbereit. Das schätze ich sehr.

Daniela Teichmann: Unser Job ist vielfältig. Ich komme total gern zur Arbeit. Meinen Tagesablauf kann ich frei gestalten. Wir können Ideen umsetzen und haben viel Gestaltungspielraum. Hier habe ich eine super Kollegin, mit der ich seit über zehn Jahren zusammenarbeite. Wir handeln gleich und verstehen uns einfach gut. Das harmoniert sehr gut.

Eick Buba: Ja hier hat sich das Team gefunden. In anderen Teams haben wir viele neue Kollegen, Mitarbeitende gehen in Rente und da muss man sich natürlich erst aufeinander einstellen. Wir haben jetzt auch viele Quereinsteiger, die hier dann ihre Pädagogikausbildung machen.

Welche Einstiegsmöglichkeiten gibt es im Kinder- und Jugendheim Pretzsch?

Eick Buba: Wir haben einige Praktikantinnen und Praktikanten und freuen uns immer wieder über das Interesse. Auch ein Freiwilliges Soziales Jahr oder im Rahmen eines Dualstudiums arbeiten viele hier. Sie sind meistens eine große Unterstützung, bringen Ideen ein und wir unterstützen natürlich gern bei der Berufsorientierung.

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