Miteinander. Füreinander. Im Team.
Die Tagesförderung Haus 20 der Eingliederungshilfe Uchtspringe
Wer wir sind und was wir tun
Marie Stolle: Unsere Tagesförderung ist für die Bewohnenden der Eingliederungshilfe ein Ort, an dem sie außerhalb ihrer Wohnumgebung (Zwei-Milieu-Trennung) Kontakte pflegen können und ihre individuelle Entwicklung gefördert wird. Zum gesamten Team der Tagesförderung gehören 22 Mitarbeitende, die in unterschiedlichen Therapiebereichen arbeiten. Hier im Haus 20 sind 12 Mitarbeitende tätig.
Unsere vielfältigen Angebote sind auf die persönlichen Bedürfnisse und individuellen Möglichkeiten der Frauen und Männer zugeschnitten. Damit wollen wir die Selbstständigkeit in lebenspraktischen Bereichen erhalten oder erreichen.
Wie sieht unser Arbeitsalltag aus?
Marie Stolle: Für mich beginnt der Tag 7 Uhr mit der alltäglichen Büroarbeit. Um 8:15 Uhr kommen wir als Team zusammen und besprechen den Tag. Ab 8:30 Uhr nutzen die Bewohnenden die verschiedenen Angebote, wie zum Beispiel im Hausmeisterservice, in der Erwachsenenbildung, in der Küche oder in den kreativen Werkstätten.
Wenn die Bewohnenden in unsere Einrichtung kommen, sprechen wir mit ihnen über ihre Interessen oder Ressourcen und wählen die geeignete Gruppe. In dieser können sie dann ihre Fertigkeiten weiter entwickeln. Dabei ist unser Tag nur grob strukturiert und keiner gleicht dem anderen. Denn was wir wirklich machen können, hängt stark von den Stimmungen der Bewohnenden ab.
Anne-Katrin Klukas: Ich betreue maximal 11 Menschen im Bereich Förderung. In meiner Arbeit geht es darum, die Ressourcen der Frauen und Männer zu erhalten und/oder neue Ziele zu erreichen. Jeden Tag werte ich mit den Bewohnenden kurz den Vortag aus. Da die Bewohnenden unterschiedliche Fähigkeiten mitbringen, beschäftigen wir uns mit einer breiten Palette kreativer und gestalterischer Materialien. Das können das Ausmalen von Mandalas oder das Arbeiten mit Pappe und Papier sein. Auch Gesellschaftsspiele integrieren wir gern in unseren Tag. Individuell abgestimmt auf jede und jeden, findet kognitives Training in Form von Schreiben, Rechnen und Lesen statt. 12 Uhr gibt es für alle eine Mittagspause. Die Bewohnenden gehen in ihrem Wohnbereich essen und wir widmen uns unserer eigenen Pause sowie der Dokumentation. 13 Uhr kommen wir alle wieder zusammen.
Julia Kabelitz: Ich bin noch nicht lange im Team, konnte aber in den letzten Wochen alle Therapiebereiche im Haus 20 kennenlernen. Gerade bin ich im landwirtschaftlichen Projekt Staats, welches auch zur Tagesförderung gehört. Wir pflanzen Obst sowie Gemüse an, verkaufen die Ernte und halten Kaninchen und Hühner. Ich habe meine Freude an der Tätigkeit im Freien.
Tobias Stoppok: Ich arbeite im Hausmeisterservice und habe seit kurzer Zeit einen Kollegen an meiner Seite. Unsere Arbeit erstreckt sich über Malerarbeiten, Umzüge der Bewohnenden, Reparaturen oder Rasen mähen. Jeden Tag sind bis zu zehn Bewohnende bei uns, mit denen wir die verschiedensten Arbeiten ausführen.
Dana Hanslik: Ich bin im Bereich Erwachsenenbildung. Um individuell auf die Bewohnenden eingehen zu können, findet die Erwachsenbildung mit jeder und jedem Einzelnen statt. In bestimmten Zeitfenstern kommen die Bewohnenden während ihrer Therapie zu mir.
Bei meiner Arbeit geht es um die Förderung und Erhaltung von Kulturtechniken, wie Lesen, Schreiben sowie Rechnen, aber auch um die Erweiterung der allgemeinen Grundkenntnisse oder der Wahrnehmungsförderung.
Außerdem leite ich verschiedene kleine Gruppen. In der Musikgruppe singe ich mit den Bewohnenden Lieder und begleite den Gesang auf der Gitarre. Wenn die Bewohnenden können, spielen sie auch selbst Keyboard oder Gitarre. Und manchmal schreiben wir auch eigene Lieder. In einer Tanzgruppe üben wir Tänze für unsere Feste ein. Und in einer kleinen Rentnergruppe singen wir miteinander. Oft machen wir es uns mit den Bewohnenden gemütlich, was sie sehr schätzen.
Was ist das Besondere unserer Arbeit?
Stefanie Schnöckel: Ich bin Krankenschwester und nach meiner Elternzeit hier als Fachkraft in der Tagesförderung eingestiegen. Ich arbeite nicht direkt in den Gruppen, sondern biete individuelle Therapieangebote in den Wohnhäusern für die Bewohnenden, die spezielle Einzelförderung benötigen. Ich schätze sehr, dass ich mir Zeit für jede und jeden nehmen kann, auf die individuellen Bedürfnisse eingehen kann und jeden Tag etwas dazulerne. Die Bewohnenden geben mir viel zurück. Vor allem, wenn ich sehe, dass die Bewohnenden Freude haben und ausgeglichen sind.
Tobias Stoppok: Ich mag es, dass jeder Tag anders ist. Auch wenn ich einen groben Plan habe, kommt es immer auf die Tagesform der Bewohnenden an. Jeden Morgen schaue ich, wie sie sich fühlen und drauf sind und dann entscheide ich, wie ich den Tag gestalte. Das macht es abwechslungsreich.
Ilka Förste: Die Arbeit mit den Bewohnenden ist für mich das Besondere. Anders als in den anderen Bereichen, ist in der Wäscherei der Tag aber strukturiert. Wir haben immer wiederkehrende Arbeitsabläufe, wie das Befüllen der Maschinen oder das Trocknen und Legen der Wäsche.
Wie stärken wir unser Miteinander?
Tobias Stoppok: Wir sind offen und ehrlich miteinander.
Anne-Katrin Klukas: Das Gute ist, dass wir morgens als Team in den Tag starten und dass wir die Mittagszeit zusammen haben. Wir können uns aufeinander verlassen und verbringen viel Zeit zusammen.
Dana Hanslik: Durch die enge Zusammenarbeit kennen wir uns gut und treffen uns auch in der Freizeit. Das schweißt zusammen.
Marie Stolle: In unserem Miteinander schätze ich das Vertrauen untereinander und den Humor. Wir versuchen auch als ganzes Team mit allen Therapiebereichen zusammenzukommen, führen Teamsitzungen durch und machen eine jährliche Weihnachtsfeier.