Elisabeth Zimmermann | Erzieherin Kinder- und Jugendheim Pretzsch

Wie ist Ihr Werdegang bei der Salus?

Seit Mai 2011 arbeite ich bei der Salus. Ich habe hier meine berufsbegleitende Ausbildung zur Erzieherin gemacht und arbeite jetzt in einer intensiv-pädagogischen Wohngruppe.

Was macht Ihre Arbeit besonders?

Es sind für mich persönliche und flexible Arbeitszeiten, sodass ich Familie und Arbeit in Einklang bringen kann. Und natürlich die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen. Man kann auf Augenhöhe arbeiten und es macht wirklich sehr viel Spaß. Die Arbeitsstelle ist für mich wohnortnah, aber weit genug weg, um den Stress, den es eben auch mal gibt, auf dem Nachhauseweg durch den Auspuff zu jagen. Jeder Tag ist anders. Ich habe einen kleinen Plan im Kopf, was ansteht, aber meistens entwickelt es sich dann doch anders. Es kommt sehr auf die sieben Jugendlichen an, die ich betreue.

Warum haben Sie sich für den Beruf der Erzieherin entschieden?

Ich wollte schon immer Erzieherin werden. Ich habe viele kleine Cousins und Cousinen in der Familie und wollte damals in den Kindergartenbereich gehen. Das hat aber auf dem ersten Bildungsweg nicht funktioniert. Dann habe ich erfahren, dass man hier die Ausbildung auch berufsbegleitend machen kann und habe die Jugendarbeit kennen und lieben gelernt.

Welche Herausforderungen begegnen Ihnen im Arbeitsalltag?

Für mich ist es herausfordernd, nicht alles so nah mich herankommen zu lassen. Die Kinder haben schwierige Elternhäuser und das ist manchmal gar nicht so leicht auszuhalten. Seit meiner Elternzeit ist es für mich schwieriger, weil ich mich als Mama noch besser einfühlen kann.

Können Sie von einem besonders schönen Erlebnis berichten?

Es gibt viele schöne Erlebnisse. Am schönsten ist es, wenn die Jugendlichen einem zeigen, dass sie Vertrauen haben. Zu Beginn sind sie natürlich sehr distanziert und der Moment, wenn sich das auflöst, ist etwas ganz Besonderes.

Was schätzen Sie an der Salus?

Mein Team steht immer hinter mir und wir unterstützen uns gegenseitig. Die Heimleitung unterstützt uns sehr gut und das Arbeitsumfeld stimmt. Außerdem habe ich zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten. So konnte ich mich im vergangenen Jahr zum Beispiel zum Thema gesunde Ernährung weiterbilden.

Welche Stärken können Sie hier einbringen?

Meine Empathie. Ich lerne die Kinder unabhängig von ihren Akten kennen und gehe auf ihre Bedürfnisse ein. 

Beschreiben Sie in drei Worten, was Ihre Arbeit ausmacht.

Akzeptanz. Respekt. Verzeihen können.

Hintergrund zum Kinder- und Jugendheim in Pretzsch

Das Kinder- und Jugendheim "Adolf Reichwein" Schloss Pretzsch ist eine Einrichtung für Kinder und Jugendliche, die auf Grund von individuellen Problemlagen einer besonderen Hilfe bedürfen. Der Träger der Einrichtung ist die Salus gGmbH, Betreibergesellschaft für sozial orientierte Einrichtungen des Landes Sachsen-Anhalt. Das Stammhaus befindet sich mit seiner Schlossanlage und vielfältigen Nebengebäuden auf einem weitläufigen Gelände, nur wenige Minuten von der Elbe entfernt, zwischen den Städten Lutherstadt Wittenberg und Torgau. Die Großräumigkeit des Heimgeländes macht eine Vernetzung verschiedener Angebote der Jugendhilfe möglich. Die fast 200-jährige Geschichte des Kinder- und Jugendheimes ist mit reichen pädagogischen Erfahrungen und Traditionen verbunden. Auf dem Heimgelände befindet sich die Adolf-Reichwein-Schule, eine Förderschule in Trägerschaft des Landkreises Wittenberg mit dem Schwerpunkt der emotionalen und sozialen Förderung. Eine gegenseitige Kooperationsvereinbarung sichert eine enge Zusammenarbeit. Neben Pretzsch halten wir am Standort Tornau das "Haus Eisenhammer" (U-Haftvermeidung und Intensivbetreuung), in Wittenberg das "Betreute Wohnen" sowie die ambulanten Hilfen (SPFH, Erziehungsbeistandsschaft, AGT) als weitere Angebote vor.