Dr. med. Karoline Stähr | Fachärztin für Neurologie Gesundheitszentrum Stadtsee
Wie war Ihr bisheriger Weg bei der Salus?
Einen ersten Berührungspunkt hatte ich einen Monat als Famulantin in der Neurologie. Das muss etwa 2009 gewesen sein. Nach Abschluss meines Studiums habe ich dann lange Zeit an einer Uniklinik gearbeitet. Nach und nach verließen viele geschätzte Kollegen diese Klinik und mit dem Personalmangel wuchs die Unzufriedenheit. Eine ehemalige Kollegin berichtete mir dann, dass die Salus ein wirklich guter Arbeitgeber und sie sehr zufrieden mit ihrer neuen Stelle sei. Deshalb habe ich ziemlich spontan eine Initiativbewerbung eingereicht. Das Kennenlerngespräch lief so gut, dass ich den Wechsel zur Salus ernsthaft in Betracht zog und mich nach dem offiziellen Bewerbungsgespräch auch dafür entschied. Eingestiegen bin ich im Gesundheitszentrum als Weiterbildungsassistent, nach wenigen Monaten habe ich dann 2020 meine Facharztprüfung abgelegt. Seit 1. April dieses Jahres bin ich ärztliche Leitung des Gesundheitszentrums Stadtsee in Stendal. Hier arbeite ich mit fünf weiteren Ärztinnen bzw. Ärzten und sechs medizinischen Fachangestellten zusammen.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?
Meine Sprechstunde beginnt um 8.30 Uhr. Bevor es losgeht, stimme ich mich in der Regel kurz mit den Kolleginnen ab, ob etwas Besonderes am jeweiligen Tag anliegt. Während der Sprechstunde führe ich Anamnese und neurologische Untersuchungen durch, leite die Patienten zu Untersuchungen weiter oder werte diese mit ihnen aus. Ich stelle Diagnosen, verordne Medikamente und Therapien und passe Dosierungen an. Manchmal weise ich auch ins Krankenhaus ein. Nach der Sprechstunde schreibe ich Briefe an die Hausärzte, beantworte Anfragen vom medizinischen Dienst, lese eingetroffene Krankenhausberichte und sehe mir Laborbefunde an. Darüber hinaus gehören auch Akutpatienten - zum Beispiel mit einem Schlaganfall oder epileptischen Anfall zum Alltag.
An mindestens einem Tag in der Woche führe ich Elektromyographien und –neurographien durch. Dabei wird mit dünnen Elektronadeln oder Klebeelektroden die Aktivität bestimmter Muskeln oder die Leitgeschwindigkeit von Nerven gemessen. Dies wird u.a. bei einem Karpaltunnelsyndrom durchgeführt. Mein Steckenpferd sind Sonographien. Dazu habe ich damals an der Universitätsklinik sehr viel gelernt. Auch diese bieten wir an einigen Tagen in der Woche an.
Vor allem zu Beginn des Jahres haben wir in unserem Gesundheitszentrum auch sehr viele Menschen geimpft. Der immense organisatorische Aufwand und auch Erkrankungen innerhalb des Teams haben unsere Abläufe stark beeinflusst, sodass nicht immer alle Untersuchungen durchgeführt werden konnten.
Um uns und das Leistungsspektrum unserer Praxis vorzustellen, werden wir in Kürze auch eine Informationsveranstaltung für Hausärztinnen und -ärzte der Region durchführen.
Welche Arbeitgebervorteile sehen Sie bei Salus? Warum haben Sie sich für Salus entschieden?
Ganz klar steht eine gute Work-Life-Balance im Fokus. Ein Beispiel dafür sind meine Sprechzeiten, die ich individuell festlegen konnte. Es gibt Lösungen für Überstunden und Möglichkeiten der Mobilen Arbeit auch im ärztlichen Bereich. Mein finanzielles Risiko ist im Gegensatz zur Selbstständigkeit in einer eigenen Arztpraxis außerdem begrenzt, beispielsweise im Fall einer längeren Krankheit. Einen vorhandenen Tarifvertrag mit ganz klar festgelegten Arbeits- und Urlaubszeiten als auch Vergütungen sehe ich ebenfalls als vorteilhaft an. Ich kann außerdem meine Fähigkeiten nutzen und ausbauen und es wird auf meine persönlichen Stärken eingegangen. Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es zahlreiche. So fahre ich jetzt gerade zum Beispiel zu einem Seminar in Berlin mit Persönlichkeiten aus dem Bereich Multiple Sklerose (MS). Auch den internen Austausch schätze ich sehr. So spreche ich regelmäßig mit Christine Wedekind, Abteilungsleitende Ärztin der Klinik für Neurologie und Schlafmedizin in Uchtspringe. Durch sie und auch meinen direkten Kollegen Dr. Bernd Hahndorf habe ich schon sehr viel gelernt.
Welche persönlichen Stärken bringen Sie bei Ihrer Arbeit ein?
Zuerst ist meine fundierte Ausbildung zu nennen. Nach einem praxisorientierten Modellstudiengang habe ich durch die langjährige Ausbildung in der Universitätsklinik viele - auch seltenere Krankheitsbilder - nicht nur kennengelernt, sondern auch selbst gesehen und behandelt. Zudem lerne ich gern dazu und bilde mich weiter, sodass meine Kenntnisse und Fertigkeiten stetig zunehmen.
Eine weitere Stärke ist Teamfähigkeit. Ich spiele seit vielen Jahren Fußball und weiß u.a. dadurch, was es heißt, im Team zu arbeiten. Es ist wichtig, dass man weiß, wen man fördern und wen ein bisschen stoppen sollte, wann Lob und wann Kritik angebracht ist.
Außerdem würde ich mich als sehr empathisch bezeichnen. Patienten schätzen mein Einfühlungsvermögen und dass ich auch mal zuhöre.
Ab wann war für Sie klar, dass Sie Ärztin werden wollen? Wann haben Sie sich für die Neurologie entschieden?
Eigentlich war das schon immer klar. Ich kann mich erinnern, dass ich als Kind in der Grundschule Bücher über den menschlichen Körper angesehen habe und Spaß daran hatte, die lateinischen Namen der Knochen auswendig zu lernen. Da begann meine Begeisterung bereits. Kurz hatte ich auch überlegt, Mathe zu studieren, habe mich dann aber zum Glück für die Medizin entschieden. Der Beruf ist so vielfältig. Es gibt jeden Tag etwas Neues, so ist man mal Retter, mal Detektiv, mal Seelsorger.
Die Neurologie habe ich gewählt, weil sie mich einfach begeistert. Mit Gesprächen und einfachen Untersuchungen ohne technische Geräte findet man so viel über den Patienten heraus und kann oft bereits eine Diagnose stellen. Es gibt wirklich viele seltene Erkrankungen, die kaum erforscht sind. Das ist natürlich spannend und es macht mir sehr viel Freude, Patienten zu helfen.
Was möchten Sie uns noch über sich verraten?
Dass mein Herz am Fußballspielen hängt, habe ich schon verraten. Angefangen habe ich bereits in der E-Jugend und spiele jetzt beim SV Medizin Uchtspringe. Das ist ein hervorragender Ausgleich. Außerdem spiele ich Klavier – am liebsten „I like Chopin“. Das kann ich immer spielen, ganz gleich, wie lange ich nicht mehr am Klavier saß.