Christoph Plock | Leiter Pädagogisch-Psychiatrisches Zentrum Uchtspringe

Wie war Ihr bisheriger Weg bei der Salus?

Im April 2009 wurde das Pädagogisch-Psychiatrische Zentrum, PPZ genannt, ins Leben gerufen und ich bin seit der ersten Minute mit dabei. Begonnen haben wir mit vier Teammitgliedern. Es war schon ein holpriger Start. Das hat uns zusammengeschweißt. Ende 2010 bin ich Teamleiter geworden und mittlerweile haben wir ein zehnköpfiges Team.

Wie kann man sich die Arbeit vorstellen und wie viele Bewohner*innen haben Sie derzeit?

In unserem Pädagogisch-Psychiatrischen Zentrum haben wir Platz für sechs Bewohnerinnen und Bewohner. Diese sind in der Regel zwischen sechs und 18 Jahren alt. Das ist immer ganz individuell, je nachdem, ob das Alter zur aktuellen Gruppe passt. Derzeit ist der Jüngste 14 Jahre alt. Unser großes Ziel ist es, dass die Kinder wieder nach Hause können. Deshalb arbeiten wir neben ihnen auch mit ihren Familien zusammen. Das gestaltet sich momentan besonders schwierig, da keine Elterngruppentreffen oder Hausbesuche möglich sind. Wir kommunizieren viel über Zoom oder Telefon. Normalerweise fahren die Kinder und Jugendlichen auch zwei Mal im Monat nach Hause. Im vergangenen Jahr mussten sie darauf für acht Woche verzichten. Das waren keine schönen Momente und für uns war es umso wichtiger, die Kinder aufzufangen und ihnen Halt zu geben. Das und auch das Homeschooling haben uns ein Stück weiter zusammenrücken lassen.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Meine Arbeit ist gewissermaßen zweigeteilt. Auf der einen Seite kümmere ich mich als Teamleitung um Dienstpläne, übernehme die Kommunikation mit Ämtern und Therapeutenvereinen sowie weitere organisatorische Aufgaben, unter anderem Berichtsdokumentation und Konzeption. Auf der anderen Seite arbeite ich direkt in der Gruppe und meinen Kolleginnen und Kollegen. Wir gehen mit den Kindern einkaufen, kochen, begleiten zu Arztterminen und gestalten einen Alltag mit ihnen. Wir können die Sport- und Schwimmhalle nutzen oder laufen gehen und gestalten Angebote. Darüber hinaus schaffen wir zum Beispiel mit unseren Winter- und Ferienfahrten Auszeiten für unsere Bewohner. Das ist eine große Bereicherung, da uns das die Möglichkeit gibt, nochmal einen anderen Zugang zu ihnen zu bekommen. Dieser Mix aus Aufgaben ist für mich eine sehr gute und produktive Kombination.

Welche Arbeitgebervorteile sehen Sie bei Salus?

Durch den großen Verbund der Salus bzw. der Salus Altmark Holding stehen viele Angebote offen. Meine Kollegen und ich haben zahlreiche Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Salus ist ein etablierter Arbeitgeber in der Region. Hier kann ich heimatnah arbeiten und habe viele Sicherheiten. Auf meine Vorgesetzten ist absolut immer Verlass. Bisher haben für alle Herausforderungen gemeinsam Lösungen gefunden. So habe ich zum Beispiel während meiner dreijährigen Zusatzausbildung zum systemischen Familientherapeut immer Rückhalt bekommen. Einmal im Monat stand ich Donnerstag bis Samstag nicht zur Verfügung und dafür haben wir eine Lösung gefunden. Ich habe viele Freiheiten und Handlungsspielräume. Besonders wichtig ist mir, dass ich mich wohl fühle und mich in meinem Job einbringen kann. Im Team haben wir einen professionellen zum Teil freundschaftlichen Umgang miteinander. Es ist mir ein großes Anliegen, dass die Zusammenarbeit konstruktiv und wertschätzend verläuft, sodass auch alle Kolleginnen und Kollegen ihren Job gern machen und ihre Stärken einsetzen können. 

Wie ist die Zusammenarbeit in Ihrem Team?

Das PPZ hat mit mir zehn Mitarbeitende. Wir sind sieben Fachkräfte für den pädagogisch-psychiatrischen Bereich, eine Hauswirtschaftlerin, eine FSJ‘lerin und eine Praktikantin. Wir sind Erzieher, Kindheitswissenschaftler, Pädagogen und Sozialpädagogen und bringen durch diese Vielfalt unterschiedliche Erfahrungen und Impulse ein. Im Kern besteht das Team so seit zehn Jahren von Beginn an. Das bringt viele Vorteile mit sich. Wir sind über die Jahre zusammengewachsen und arbeiten einfach gern zusammen.

Welche Einstiegsmöglichkeiten gibt es in Ihrem Bereich?

Um Einblicke in die psychiatrisch-pädagogische Arbeit zu bekommen, um herauszufinden, ob es für einen das Richtige ist, bieten die Freiwillige Soziale Jahre, sogenannten FSJs an, und Praktika an. Eine ehemalige FSJ’lerin hat zum Beispiel im Anschluss studiert und ist jetzt Teil unseres Teams. Auch Praktikantinnen und Praktikanten sind willkommen. Dies kann zwei Wochen zum Reinschnuppern oder auch länger sein. Ich halte das für sehr wichtig und bin offen dafür, weil wir darüber Menschen für die Arbeit begeistern und vielleicht auch für uns als Fachkräfte gewinnen können.

Welche Erfolgserlebnisse prägen Ihre Arbeit?

Ein großer Erfolg für mich ist es, dass wir das PPZ in der Region etabliert haben. Das war natürlich nicht immer einfach. Und dann erinnere ich mich besonders gern an unser zehnjähriges Jubiläum, zu dem Bewohnerinnen und Bewohner der ersten Stunde kamen und uns in den Arm genommen haben. Das war ein besonders emotionaler Erfolgsmoment. Ein ehemaliger Bewohner berichtete davon, dass er seinen Holzfacharbeiter gemacht hat. Zehn Jahre … das war ein ganz schöner Meilenstein. Die kleinen Erfolgserlebnisse zwischendurch gibt es natürlich auch. Häufig bespreche ich schwierige Themen mit den Eltern, den Jugendlichen und auch den Mitarbeitenden. Wenn aus einem solchen Gespräch alle mit einem möglichst guten Gefühl herausgehen, ist das für mich immer wieder ein Erfolg.

Welche persönlichen Stärken bringen Sie bei Ihrer Arbeit ein?

Authentizität ist sehr wichtig, denke ich. Sie hilft mir neben meiner offenen Kommunikation und meiner positiven Haltung dabei, das Team zu führen und mit den Kindern und Jugendlichen zusammenzuarbeiten. Ich identifiziere mich mit meiner Arbeit und setze auf Ergebnis- und Zielorientiertheit. Ein gewisses Maß an Mut gehört außerdem dazu. Ich bin sehr aufgeschlossen und probiere gern auch mal neue Dinge aus, so zum Beispiel in der Zusammenarbeit mit den Eltern.

Beschreiben Sie Ihren Job in fünf Worten.

Bewohner*innen im Hilfeprozess nachhaltig unterstützen.

Dazugehört natürlich auch die Familienarbeit. Es geht mir vor allem um die nachhaltige Wirkung unserer Arbeit.

Was würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?

Auf eine Insel würde ich auf jeden Fall meine Lieblingsmenschen mitnehmen, also meine Freundin und meine zwei Söhne – 14 und 19 Jahre alt. Die hätten wahrscheinlich keine Lust. Meine Zahnbürste und ein Messer wären sicher noch hilfreich.

 

Mehr Informationen zum Pädagogisch-Psychiatrischen Zentrum finden Sie hier.