Dr. Helmut Jablonowski | Chefarzt Klinik für Innere Medizin Altmark-Klinikum Gardelegen

Wie war Ihr bisheriger Weg im Altmark-Klinikum?

Ich wurde sehr herzlich begrüßt, nett empfangen und in die Abläufe der Klinik eingearbeitet. Seit dem 1. März 2022 leite ich als Chefarzt die Klinik für Innere Medizin. Äußerst positiv ist, dass ich hier eine Klinik vorgefunden habe, die meinem ethischen Bild eines Krankenhauses für Menschen entspricht. Deshalb fühle ich mich hier auch sehr wohl.

Welche Stärken können Sie hier einbringen?

Meine grauen Haare sagen, dass ich seit Jahrzehnten Medizin am Krankenbett des Patienten praktiziere. Seit etwa 25 Jahren bin ich auch Hochschullehrer. Ich unterrichte auf der einen Seite Studenten von Anbeginn ihres Studiums und ich unterrichte auch junge Ärztinnen und Ärzte in der Weiterbildung; und ich arbeite jeden Tag auch aktiv in der medizinischen Diagnostik und Therapie am Krankenbett. Das heißt, da sammelt sich viel Erfahrung an, und zwar nicht nur in der inneren Medizin, sondern auch in meinem Spezial-Hobby, der Endoskopie. Also in den Untersuchungen von Magen, Dickdarm, Gallenwegen, Bauchspeicheldrüse und Leber.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Morgens, wenn der Tag aufsteht stehe auch ich auf und der Tag beginnt mit den üblichen  Vorbereitungen, um dann pünktlich um 7 Uhr Visite auf der Intensivstation zu machen. Danach geht es zur Röntgenbesprechung, dann in die Endoskopie, zum Ultraschall, dann zu einzelnen Visiten oder zu Patienten, die ein diagnostisches oder therapeutisches Problem haben, über das gesprochen werden muss. Am späteren Nachmittag folgen die abschließende Besprechung und die Visite bei allen neuen Patienten. Und dann ist der Tag auch langsam arbeitstechnisch zu Ende.

Warum arbeiten Sie gerne im Altmark-Klinikum?

In der Klinik stimmt die Ethik. Und ich sage das ganz bewusst. Im Krankenhaus darf es meiner Meinung nach nicht um Monetik (Handlungsorientierung: Geld) gehen, sondern um Ethik. Wobei man natürlich auch darauf achten muss, dass alles sinnhaft und sinnvoll ist. Ein Krankenhaus darf nicht in den roten Zahlen sein, aber es ist auf keinen Fall der primäre Ort, um Geld zu verdienen, egal wie der Betreiber heißt.

Das ist eine herausfordernde Zeit. Welche Herausforderungen begegnen Ihnen darüber hinaus während Ihrer Arbeit?

Ich habe hier in der Altmark außergewöhnlich sympathische Menschen kennengelernt. Altmärker sind ehrlich und nicht etepetete, sondern natürlich. Ich habe hier viele dankbare und lächelnde Gesichter gesehen. Das ist für mich das schönste Dankeschön, das man bekommen kann.

Die Herausforderung, der ich mich stelle, ist, die Klinik in eine Situation zu bringen, dass künftig gesagt wird: Wenn ich eine gute Behandlung haben möchte, gehe ich nach Gardelegen. Das möchte ich versuchen mit meiner Erfahrung in dem von mir zu verantwortenden Bereich der Inneren Medizin und im Bereich der Gastroenterologie umzusetzen. Es kommt darauf an, unter den Ärzten möglichst motivierte junge und ehrgeizige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Ich will gerne meine Erfahrung, die ich habe, weitergeben. Ich tue das gerne und freue mich auch, wenn diese Erfahrung angenommen wird.

An welche Erfolgserlebnisse erinnern Sie sich?

Da gibt es innerhalb dieser jetzt wenigen Wochen, die ich erst hier bin, schon so viele, dass sich eigentlich gar kein einziges mehr nennen kann und auch gar nicht möchte. Mit einem Endoskop zum Beispiel eine Engstellung, also eine Abflussstörung der Galle behandeln zu können ohne OP, ohne Schnitt, ist so ein Erlebnis. Die Menschen sind dann beschwerdefrei und haben wieder eine gute Lebensqualität. Und das alles mit einem für sie kurzen und für  die Patienten risikoarmen Eingriff. Und das haben wir seitdem ich hier bin, wieder in deutlich vermehrtem Maße umsetzen können. Manche Untersuchungstechniken haben wir jetzt überhaupt neu eingeführt. Ich danke all denen, die mitgemacht haben bei diesen neuen Methoden, die auch Arbeit bedeuten. Diese Mühe, die dann den Patienten hilft ist keinem aus unserem Team zu viel.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten haben Sie und Ihr Team?

Wir können alle voneinander lernen. Und wir wollen uns zu einem immer besseren Team schmieden, das ist nicht nur mein Wunsch. Medizin ist heute immer Teamarbeit. Das ist nicht nur unter den Ärzten und Ärztinnen der Fall. Jeder muss in seiner Position gucken, was er dazu beitragen kann. Nur dann bekommen wir „den Ball am besten ins Tor“.

Beschreiben Sie ihren Job in drei Worten.

Wenn ich aus dem Sauerland käme, würde ich sagen: Es ist der zweitschönste Job nach Papst.