Peter Dirschlag | Musiktherapeut Maßregelvollzug Bernburg

Peter Dirschlag arbeitet seit November 2020 als Musiktherapeut im Maßregelvollzug Bernburg. Vorher war er als Schulsozialarbeiter mit musiktherapeutischen Angeboten tätig.

Warum haben Sie sich für die Salus entschieden?

Ich habe mich hauptsächlich deshalb für die Salus entschieden, weil ich das Berufsfeld sehr interessant finde. Erfahrungen hatte ich bereits im Maßregelvollzug und in einer JVA und wollte in diesem Bereich bleiben. Die Konditionen bei der Salus sind sehr gut. Hier wurde ich bereits im Vorstellungsgespräch herzlich empfangen. Die Atmosphäre ist einfach wunderbar. Das hat man gleich im ersten Moment gemerkt. Es ist immer schön, mit den Kolleginnen und Kollegen in einem multiprofessionellen Team zu arbeiten.

Wie kann man sich die Zusammenarbeit mit den anderen Therapeut*innen vorstellen?

Im Maßregevollzug Bernburg bieten wir Ergo-, Physio-, Sport- und Musiktherapie an. Wir Therapeuten gehen aufeinander zu und sprechen darüber, wo Defizite und Bedürfnisse der Patienten sind. Wir schauen, wo wir ansetzen und Ressourcen aufgreifen können. Der Austausch ist wirklich sehr wichtig. Wir haben jede Woche ein Teammeeting und dabei erfährt man sehr viel über die Patienten. Das unterstützt uns dabei, uns ganz individuell auf sie einzustellen. Dadurch entsteht eine enge und sehr produktive Zusammenarbeit. Das Schöne an der Arbeit ist, dass ich in der Gestaltung sehr frei bin. So kann ich zum Beispiel die Musik- mit der Sporttherapie verbinden und tanzen oder mit Bilder aus der Ergotherapie nachträglich mit den Patienten vertonen. Es gibt viele Angebote für unsere Patienten und das von wirklich sehr hoher Qualität.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Das ist gar nicht so leicht, da jeder Tag ganz individuell ist. Ich beginne 7 Uhr mit der Arbeit. Vor allem habe ich Gruppentherapien mit meinem Kollegen zusammen. Wir haben zwei bis drei Gruppen an einem Tag. Manchmal zusammen, manchmal getrennt, je nachdem, welche Station es ist, gestalten wir das frei. Dabei kommt es auch darauf an, wie wir auf die Bedürfnisse der Patienten eingehen müssen. Da ist es oft wichtig, flexibel zu sein. Die Patienten nutzen die Musiktherapie wirklich gern. Es ist eine Abwechslung zu anderen Therapieformen, in denen man sich besonders kreativ ausleben kann.

Was gehört zur Musiktherapie und wie wirkt diese?

Wir wenden viele musiktherapeutische Methoden an. Neben Improvisationen sowie Songwriting und ähnlichem, haben wir zum Beispiel Gruppenprojekte, in denen wir gemeinsam mit den Patienten selber Lieder entwickeln. Wir malen nach Musik oder sprechen über die Musik, die wir hören. Das ist wirklich spannend, welche Assoziationen oder Erinnerungen sie bei bestimmten Liedern haben. Ähnlich wie Gerüche kann uns auch Musik in eine bestimmte Situation aus unserer Vergangenheit zurückholen. Außerdem können Patienten bei uns Instrumente lernen, sodass wir auch pädagogische Aspekte abdecken. Beliebt sind da vor allem Schlagzeug und Gitarre. Durch Musiktherapie werden soziale und motorische Fähigkeiten sowie das Gruppengefüge gestärkt. Als Therapeut sieht man sehr schnell, welche Stärken und Bedürfnisse die Patienten haben, und kann genau da ansetzen. So können wir unter anderem Kreativität und Organisationsvermögen steigern.

Welche Instrumente spielen Sie und welches Instrument würden Sie zusätzlich gern spielen können?

Ich spiele Gitarre, Schlagzeug und Klavier. Außerdem bin ich gerade drauf und dran, Trompete lernen zu wollen.